Marseillan – Miesbachs Partnerstadt in Frankreich
Marseillan ist ein französisches Fischerdorf mit rund 8000 Einwohnern, das im Département Hérault in der Region Okzitanien liegt.
Historisch finden sich römische und sogar altertümliche Quellen über Marseillan. Noch heute zeugen einige Bauten von Marseillans Geschichte: der alte Portalvorbau, Bürgerhäuser, die Statue der Republik, die Kirche Saint Jean-Baptiste (17. Jhdt.) und viele andere.
Das Gebiet ist auch bekannt für seinen Weinanbau und so lehnt sich der Name der roten Rebsorte Marselan an den Ortsnamen an, da in der Region erste Versuchsflächen für die Sorte entstanden.
Auch findet sich hier die berühmte Manufaktur des Wermuts Noilly Prat sowie eine Muschelzucht.
An der Mittelmeerküste gelegen bietet „Marseillan Plage“, 4 km vom Ortskern entfernt, einen wunderbaren Sandstrand, der zum Baden einlädt.
Weitere informationen finden Sie auf der Homepage von Marseillan (einfach hier klicken)
Städte aus denen Freundschaften werden
Miesbach besiegelt Städtepartnerschaft mit Marseillan in Frankreich
Auf der Bühne des Kulturzentrums Waitzinger Keller ist das Stadtwappen Miesbachs und Marseillans zu sehen, beim Eintritt in den Saal erhält jeder Besucher zwei Fähnchen – eines mit den deutschen Nationalfarben und ein zweites mit den Französischen. Die Stimmung ist feierlich als die Miesbacher Musikanten zum Auftakt ihre Instrumente anstimmen.
Im Anschluss ergreift der 1. Bürgermeister Dr. Gerhard Braunmiller das Wort und begrüßt die Gäste im Saal sowie die Anwesenden auf dem Bildschirm im südlichen Frankreich: Bürgermeister Yves Michel mit einer Abordnung der Stadt.
Yves Michel erwidert die Grußworte, an seiner Seite sitzen Mitarbeiter der Stadt und eine Dame, die auch die Miesbacher allzu gut kennen – die ehemalige Bürgermeisterin Ingrid Pongratz ist als Initiatorin sowie Dolmetscherin live in Frankreich vor Ort.
In den beiden kurzen Imagefilmen der Städte bekommt man eine leise Ahnung was trotz der Entfernung verbinden könnte: in Marseillan fliegen Flamingos elegant übers Wasser – in Miesbach hingegen stehen Kühe gemütlich auf der Wiese – ein Widerspruch oder zeugt beides von Naturverbundenheit der Städte? Die weiteren Minuten bringen deutliche Gemeinsamkeiten: hier wie dort stehen beschauliche, ja pittoreske Häuser und ein Kirchturm im Ortszentrum. Die Traditionsverbundenheit beider Orte wird bei einem französischen Stadtumzug und bei den Plattlern deutlich. Auch gibt es Brauereien in beiden Städten – hier eine für Weißbier, am anderen Ende eine für Wermut und geographisch gesehen liegen beide Städte im Süden ihres jeweiligen Landes.
Bürgermeister Braunmiller bringt es aber in seiner Rede auf den Punkt: das Wichtigste für Städtepartnerschaften sind Freundschaften, die helfen Grenzen in jeglicher Hinsicht zu überwinden.
Die Freude ist, trotz der besonderen Umstände, dass auf Grund der Pandemie der Schulterschluss „nur“ online erfolgen kann, deutlich auf beiden Seiten spürbar. Der Miesbacher Bürgermeister spricht von Ehre, die ihm heute zu Teil wird, diese Städtepartnerschaft, ja sozusagen ein wahres Friedenswerk und ein Band der Freundschaft, besiegeln zu dürfen und dankt nochmals Ingrid Pongratz für Ihre geleistete Arbeit. Auch der Bürgermeister in Marseillan dankt ihr, hier wird das erste bereits geknüpfte Band deutlich spürbar.
Und als zum Ende der Veranstaltung alle drei Bürgermeister*in Miesbachs sowie Marseillans Stadt-Abordnung in T-Shirts mit der Aufschrift „I like Marseillan bzw. Miesbach“ vor den Kameras stehen und sich mit Wein bzw. Bier zu prosten, kann man keine besseren Worte finden als die von Yves Michel: „Vive Miesbach, vive Marseillan et vive l’Europe“ – dem ist wohl nichts hinzuzufügen. Außer der Wunsch, sobald es die Pandemie wieder zulässt, auch persönliche Bande zu knüpfen.
Text: Veronika Leo
Bild: Isabella Krobisch